Tag Eins, Los geht unsere dreitagelange Wanderung durch die Bergwelt des Hochkönigs.
Wir starten mit der Natrunbahn direkt vom Ortszentrum und schweben sozusagen dem Prinzenberg, also dem Hausberg der Maria Almer, entgegen. Schon beim Hinauffahren zeigt sich die eindrucksvolle Bergwelt von ihrer schönsten Seite. Oben angekommen, steht uns eine circa 15 minütige Wanderung zum Prinzensee, bevor. Die Berge verstecken sich teilweise noch im morgendlichen Nebel und wir entscheiden uns ein wenig auf die Sonne zu warten. Und das Warten lohnt sich – denn langsam reißt der Nebel auf und das komplette Panorama mit dem Steinernen Meer und dem Hochkönigmassiv zeigen sich in seiner vollen Pracht.
Ein Blick zu meinem Begleiter sagt mehr als 1000 Worte, in ihren Gesichtern kann ich ebenso die Freude und Faszination über das uns nun dargebotenen Naturschauspiel ablesen. Denn nun zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Die Berge spiegeln sich im See, die Nebelfelder sind nur noch am Horizont zu sehen und eine unebschreiblich sanfte, schöne Stimmung legt sich über die Landschaft zu unseren Füßen.
Happy und voll motiviert machen wir uns nun auf zur Jufenalm in Richtung Hintermoos. und weiter zu unserem eigentlichen Ziel, der Erichhütte. Immer im Blick: der imposante Hochkönig.
Auf der Erichhütte wurden wir mit einer großen Pfanne Kasnocken in Empfang genommen. Die mit frischen Schnittlauch garnierten Nocken waren ein Traum! Dazu durften wir selbstgemachten Säfte probieren und zum Abschluss natürlich auch mit einem Vogelbeerschnapserl anstoßen. Frisch gestärkt gings sogleich weiter über den Höhenwanderweg, am Fuße des Hochkönigs in Richtung Arthurhaus.
Nach einer Weile kamen wir alle in den richtigen Gehrythmus und konnten die traumhaften Landschaft, tolle Gespräche oder aber auch ab und an unser einvernehmliches Schweigen genießen. Unser Weg führte uns entlang an urigen Hütten, wie den vier Hütten zwischen Mühlbach und Dienten, über sanfte Almlandschaften bis zu unserem Tageshighlight den Riedingwasserfällen. Von Weitem konnten wir sie bereits hören, wie sie von hoch oben herabrauschen und auf das Gestein treffen. Abkühlung garantiert!
Am späten Nachmittag erreichten wir dann die Mitterfeldalm, unseren Schlafplatz für die erste Nacht. Dort hieß es erstmal Füße hochlagern und ein wohlverdientes, kühles Bier genießen! Langsam aber sicher neigt sich der erste Tag dem Ende zu. Die letzten Sonnenstrahlen, tauchen die Alm und die Berge in ein goldenes Licht und wir sind einfach nur Dankbar an diesem tollen Ort zu sein Als krönenden Abschluss des Tages bekamen wir einen selbstgemachtenKaiserschamarren mit Preiselbeermarmeldade verziert, und Staubzucker bestreut! Ein herrlicher Tag geht zu Ende mit herzlichen Begegnungen auf den Hütten und wir fallen glücklich uns zufriden in unsere Betten.
Immerhin haben wir über zwanzig Kilometer in den Beinen!
Tag Zwei, der frühe Vogel fängt den Wurm!
Getreu diesem Motto planen wir auch unseren nächsten Morgen. Nachdem uns unsere Wecker viel zu früh aus den Betten reißen, streichen wir uns alle die Müdigkeit aus dem Gesicht, schmieren unser Marmeladenbrot und machen uns anschließend auf ins nächste Abenteuer. Dieses Mal geht es auf den Hochkeil. Oben angelangt erleben wir den traumhaftesten Sonnenaufgang den wir uns nur vorstellen können. Die wahnsinnig schöne Bergkulisse, die Farben am Himmel und die Stimmung in der Gruppe machen diesen Morgen definitiv zu Einem, den wir alle nicht mehr so schnell vergessen werden. Nicht nur der Gipfel am Hochkeil ist etwas Besonderes. Gleich daneben gibt es noch einen kleinen Teich, der an diesem Tag die Silhouette der Mandelwand im Wasser spiegelt.
Für einen Moment halten wir inne, genießen die morgendliche Stimmung und lassen uns von alldem verzaubern. Nach gefühlten 38413 Fotos die wir dort oben schießen, geht es weiter zur Talstation der Karchbachalm in Mühlbach.
Jetzt ist Action und eine große Portion Spaß angesagt. It´s time für Mountaincart!!! Mit der Gondel oben angelangt, bekommen wir alle einen Helm und unsere Mountain Carts, mit denen wir den ganzen Berg dann wieder runter’fetzen’ dürfen. Mit einem riesengroßen Grinser im Gesicht - und einer ordentlichen Staubspur - düsen wir alle wie glücklichst Kinder talwärts. Der Spaßfaktor steigt hier ins Unermessliche! Voll geladen mit Adrenalin genießen wir dann bei herrlichem Wetter und traumhaftem Ausblick unser leckeres Mittagsessen auf der Karbachalm. Nach unserer Rast heißt es nochmal - auf die Wadeln - denn der nächste Gipfel wartet.
Das Gipfelkreuz können wir schon von weitem erkennen. Es thront auf 1921 Metern über Mühlbach. Oben angekommen freuen wir uns, den Ausblick bei strahlendem Sonnenschein genießen zu dürfen. Der Rundumblick ist wahrlich einzigartig! Von hier aus sehen wir die gesamte Bergwelt des Hochkönigs und auch unseren nächsten Gipfel, das Schneebergkreuz. Gut gelaunt machen wir uns wieder auf den Weg, denn es liegt noch ein ganzes Stück vor uns.
Unsere Wanderung führ uns durch Wälder, vorbei an Kühen, Almen, dem Gipfelkreuz des Kollmannsegg, und schließlich erreichen wir den Fuß des Ahornsteines.
Diesen Gipfel wollen wir am nächsten Morgen besteigen! Doch er muss noch warten, denn vorerst freuen wir uns auf unser zweites Quartier, die Moosalm in Dienten.
Die kleine Alm versteckt sich inmitten eines wunderschönen Almengebietes. Sigi, der Hüttenwirt, begrüßt uns mit einem breiten Grinser, und seinem Motto: „Einfach amoi wos von da To-do-Listen auf de WOS-SOIS-Listen schiam und in de Moosalm spazieren“. Er zeigt uns seine wunderschöne urige Alm und überrascht uns mit einem Grillabend. Während wir die genießen, hüpfen neben uns die Hasen und die Kühe werden im Stall gemolken. Auf dieser urigen Alm fühlen wir uns schnell wie zu Hause! Wir erzählen Sigi von unserer Tour und machen uns nach einem weiteren, erlebnisreichen Tag, zeitig auf in unser Nachtlager. Wir können es nämlich kaum erwarten, den nächsten Tag mit neuen Erinnerungen zu füllen!
Tag Drei, bereit für den Gipfelsturm
Ring, ring, früh morgens um halb 5 werden wir wieder von unseren Weckern munter. Auch an diesem Tag wollen wir auf einen Gipfel, um einen weiteren Sonnenaufgang genießen zu können. Unser Ziel steht bereits fest: der Ahornstein in Dienten. Sigi serviert uns noch einen Kaffee, den wir nach der kurzen Nacht gut gebrauchen können und bringt uns noch zum Ausgangspunkt unserer Tour. Wir können es kaum erwarten, endlich am Gipfel zu stehen und die traumhafte Bergwelt erwachen zu sehen. Nach einer einstündigen Wanderung, setzt langsam die Morgendämmerung ein. Bereits jetzt sehen die Wiesen, Berge und der Himmel unbeschreiblich schön aus. Am Gipfel angekommen, steigt die Sonne bereits hinter dem Horizont empor und wir lassen uns die ersten Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen. Der Moment, wenn die Sonnenstrahlen die Gesichter erwärmen, bringen jeden zum Strahlen – innerlich und äußerlich. Wir betrachten das Hochkönigmassiv und die umliegende Bergwelt, welche durch das morgendliche Licht ganz weich und ruhig wirkt. Mit einem Sack voller Erinnerungen, Erlebnissen und Bildern machen wir uns auf den Weg zu dem letzten Teil unserer dreitagelangen Wanderung – zur Bürglalm. Auf unserem Weg kommen wir an der Wastlhöhe vorbei. Hier müssen wir einen kurzen Zwischenstopp einlegen, denn hier befindet sich ein wahrer Logenplatz der Region. Wir setzten uns auf den Holzthron, im Hintergrund der Hochkönig und fühlen uns wahrlich wie Könige.
Auf gehts zur Bürglalm denn da wartet bereits ein wohlverdientes Frühstück auf uns. Wir nähern uns der urigen Alm, welche rundum mit Blumen geschmückt ist. Bei unserer Ankunft sind wir überwältigt. Die Wirtsleute Gabi und Toni winken uns von weitem und ein Tisch, gedeckt mit den besten Schmankerln die man sich nur vorstellen kann, wartet darauf von uns verspeist zu werden. Neben selbstgemachten Broten, Säften, Käsesorten und Aufstrichen, kommen wir in den Genuss von Speck, Wildwurst, einem Kräutersmoothie – ach, ich könnte diese Liste noch um einiges ergänzen. Wir fühlen uns für einen weiteren Moment wie Könige. Wir genießen diese Köstlichkeiten, die Morgenstimmung und die Landschaft. Nach dem Frühstück dürfen wir noch den Kräutergarten von Gabi bewundern, denn auch die Bürglalm ist Teil der Hochkönig Kräuteralmen. Sie erzählt uns Geschichten von der Alm und informiert uns über die heilende Wirkung der Kräuter.
Wir bedanken uns für die herzliche Gastfreundschaft und machen uns auf den Heimweg, prall gefüllt mit unserem Sackerl voller Erinnerungen und Momenten, die wir so schnell nicht mehr vergessen werden!